Nach dem Sieg gegen den TuS Brake am vorherigen Wochenende, ging es für uns am vergangenen Samstag in den Mühlenkreis zu LIT 1912 III. Wir wollten die kleine Serie also aufrechterhalten, um den dritten Tabellenplatz zu halten und unser Saisonziel zu erreichen. Nicht mit dabei sein konnten die Langzeitverletzten Niko Tsolakis (Kreuzbandriss), Lennart Pieper und Henrik Zöllner (beide Schulter). Der Rest war an Board und wir waren gewillt, die beiden Punkte mit in die Salzestadt zu bringen.
Unterstützt wurden wir dabei von mehr als 50 treuen Fans, die den Weg mit dem Bus nach Nordhemmern auf sich genommen haben. Dafür jetzt schon mal ein dickes Dankeschön! Kurios war zudem, dass der Verband kein Schiedsrichtergespann für das Spiel ansetzte oder ansetzen konnte und wir daher von einem Sportskameraden des Heimvereins gepfiffen wurden. Auch hier ein großes Dankeschön an dich, Frank, für die solide Leitung!
Voll motiviert und mit dem klaren Ziel des Sieges in fremder Halle vor Augen gingen wir die Partie an. Die Begegnung begann umkämpft und wir konnten den Schwung aus den letzten Partien nur in Teilen mitnehmen. Dennoch war beim 5:5 nach 10 gespielten Minuten alles noch in der Reihe und wir hielten gut dagegen. Dann geschah allerdings etwas, das an die Niederlage in Soest aus der Hinrunde erinnerte. Wir verloren vollständig den Faden. Vorne spielten wir in Teilen Standhandball, schenkten den Hausherren so Ball um Ball und liefen in einige Gegenstöße oder wurden in der zweiten Phase überrannt.
Defensiv stand auf einmal jeder für sich, ein Verbund kam nicht mehr zustande und auch unsere Torhüter parierten gefühlt keinen Ball. So kam es, dass sich LIT Tor für Tor absetzen konnte. Teilweise wurden wir von starken Nordhemmeranern hergespielt und vollständig vorgeführt. Nach 20 Minuten lagen wir bereits 14:8 zurück. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Wir fingen uns in der ersten Halbzeit nicht mehr, spielten einen desolaten Ball und lagen zur Pause verdient 20:10 zurück.
In der Halbzeit bat Coach Pascal Vette dann zunächst alle Spieler zum Rapport und es schepperte berechtigterweise tüchtig. Wir nahmen uns nun aber vor, geschlossen dagegen zu halten und die erste Halbzeit vergessen zu machen. Wir wollten uns selbst beweisen, dass wir noch leben und auch den Zuschauern eine positive Reaktion auf eine nicht zu entschuldigende Leistung aus dem ersten Durchgang zeigen.
Uns gelang es dann auch tatsächlich besser aus der Kabine zu kommen und wir zeigten fast von Beginn der zweiten Halbzeit an ein anderes Gesicht. Nach 43 Minuten hatten wir den Abstand auf 6 Tore verkürzt. Lars Görder erzielte das 23:17. Wir standen defensiv nun besser und konnten uns so Tor um Tor herankämpfen, dennoch lagen wir 10 Minuten vor dem Ende beim 27:22 immer noch mit fünf Toren zurück.
Nun gelang es uns nochmal, auch angetrieben von unseren überragenden Fans, weiter heranzukommen. Durch einen 5:1-Lauf für uns in den kommenden fünf Minuten schafften wir es auf 28:27 zu verkürzen. Leider schafften wir es dann nicht, den Ausgleich zu erzielen und fingen uns zwei schnelle Gegentore, sodass wir beim 30:27 wieder mit drei Treffern zurücklagen (58. Minute). Wir steckten nicht auf und kämpften uns erneut heran. Marvin Anzer erzielte per Doppelschlag das 30:28 und das 30:29. LIT verlor in der Folge erneut den Ball, sodass wir nach einer Auszeit sogar noch die Chance hatten, etwas Zählbares mitzunehmen. 40 Sekunden waren noch auf der Uhr als wir die Auszeit nahmen. Wir kamen sogar kurz vor Schluss zu einem Torerfolg, welcher allerdings vorzeitig abgepfiffen wurde.
So mussten wir in eine knappe, aber aufgrund der schwachen ersten Halbzeit auch verdiente, 30:29-Auswärtsniederlage einwilligen. Trainerstimme Pascal Vette: „Auch, wenn es komisch klingt, so haben wir eigentlich ganz gut angefangen. Bis zum 5:5 war ja auch erstmal noch alles in Ordnung. Aber dann haben wir alles vermissen lassen, was uns eigentlich auszeichnet. Das war sicher eine der schlechtesten Halbzeiten, die ich bisher von meiner Mannschaft gesehen habe. Defensiv waren wir nicht konsequent, vorne waren wir hektisch und spielten Schönwetter-Handball. Selbst, wenn wir uns Chancen kreiert haben, haben wir diese liegenlassen. Wobei man auch eingestehen muss, dass LIT es dann auch richtig gut gemacht hat. Außerdem haben wir leider mal wieder das Torwart-Duell deutlich verloren. In der zweiten Halbzeit ging es dann erst einmal so weiter, bis wir uns dann aufgerappelt und uns auch dank des Supports von der Tribüne wieder herangekämpft haben. Schlussendlich war dann ja sogar noch das Unentschieden drin. Das war uns leider nicht vergönnt und so werden wir nun den dritten Tabellenplatz nicht mehr erreichen – aber das haben wir uns durch die erste Halbzeit auch selbst zuzuschreiben.“
LIT: Koch, Steinhauer (Tor); Ntodonke (10/4), Ullrich (6), Günther, Brune (je 4), Niemeyer (3), Wischnewski (1), Ju. Tabel, Jo. Tabel, Wittemeier, Riechmann
HBS: Südhölter, P. Göke (Tor); Anzer (6/4), Görder (5/2), Ostrop (4), J. Göke, D. Krüger (je 3), F. Krüger, Timm (je 2), Busse, Steffen, Hummerjohann, Pöppelmeier (je 1), Jacobsmeier
Durch diese Niederlage rückt Tabellenplatz 3 nun in weite Ferne. Dennoch wollen wir in zwei Wochen zuhause in der Halle Aspe einen versöhnlichen Abschluss schaffen und beim letzten Saisonspiel nochmal als Sieger vom Platz gehen. Am Samstag, 25.05.24, gastiert die HSG WeBo in der Halle Aspe. Anpfiff ist wie immer um 18:30 Uhr! Wir freuen uns auch beim letzten Saisonspiel auf euren Support!