Stellungnahme zum Bericht der LZ vom 1.10.2019, Brandschutz bremst Bewirtung aus:

Die Sicherheit unserer Fans ist uns wichtig, Brandschutz ist daher auch notwendig, das aber bitte mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand.

Nach der Brandschau im September wurde bemängelt, dass die Fluchtwege nicht auf voller Breite frei sind und auch sogenannte Brandlasten (in dem Fall Kühlschränke und Tische) im oberen Bereich der Tribüne platziert sind.
Wer die Fläche in der Halle kennt weiß, dass der Weg zum Treppenabgang durch das Treppengeländer und die eigentliche Treppe verjüngt ist. Der Durchgang an dieser Stelle ist aber immer noch breiter, als laut Gesetz gefordert. Zudem gibt es einen weiteren Ausgang auf der gegenüberliegenden Tribünenseite. Zudem gibt es 4 Fluchtwege über das Spielfeld.
Die elektrischen Geräte werden von uns nur betrieben wenn Bewirtungspersonal in unmittelbarer Nähe ist. Die Kühlschränke stehen direkt unter den Fenstern, die mit einem Rauchabzug (bisher leider nur aus dem Eingangsbereich zu betätigen) versehen sind.

Wir fragen uns daher, wo ist hier das Problem?
Diese Frage haben wir auch einem Experten der Feuerwehr gestellt, wohin
gegen dieser uns geraten hat, Feuerlöscher im Bewirtungsbereich zu
platzieren, die Geräte nur zu betreiben, wenn Personal vor Ort ist,
abschließend sollten wir den Hallensprecher noch instruieren, wie in einem „Brandfall“ reagiert werden sollte und welche Informationen an die Zuschauer weitergegeben werden müssen.

Dieses Konzept haben wir dann unserem Bürgermeister Dr. Thomas vorgelegt, so dass wir im Ergebnis eine Ausnahmegenehmigung für den letzten Spieltag erhalten haben – geht doch.
Umso erstaunter waren wir als wir ein erneutes Schreiben (in der LZ zitiert) erhalten haben, welches die Übergangsregelung aufhebt und ein Verbot verhängt.
Kann das denn die Reaktion der Ämter auf das Überstimmen durch den
Bürgermeister sein? – ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Unsere Lösungsvorschläge:

  • Betrieb der elektrischen Geräte nur im Beisein von Erwachsenen, d.h. ist niemand in der Halle, sind die Geräte aus.
  • 2 Personen von der FW bei jedem Spiel (Finanzierung über Anpassung der Eintrittspreise).
  • Vorübergehende Senkung der Max. Kapazität der Halle auf 50%
    Zuschauerauslastung.
  • Nachrüstung des Rauchabzuges für ca. 1.000 Euro im oberen
    Bewirtungsbereich, dann wäre eine manuelle Auslöse des Abzüge (Fenster) direkt im Bewirtungsbereich möglich.

Diese Vorschläge wurden aus unserer Sicht nicht in Betracht gezogen oder nicht hinreichend geprüft.

Gesetzestext:
(5) Versammlungsräume und sonstige Aufenthaltsräume, die für mehr als 100 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind oder mehr als 100 m² Grundfläche haben, müssen jeweils mindestens zwei möglichst weit auseinander und entgegengesetzt liegende Ausgänge ins Freie oder zu Rettungswegen haben.
Die lichte Mindestbreite eines jeden Teiles von Rettungswegen muss
mindestens 1,20 m betragen. Bei Rettungswegen von Versammlungsräumen mit nicht mehr als 200 Besucherplätzen und bei Rettungswegen im Bühnenhaus genügt eine lichte Breite von 0,90 m.

Als einzig mögliche Lösung wurde eine Nutzungsänderung genannt. Die Nutzungsänderung wird von den unterschiedlichen Ämtern des Rathauses
beantragt, geprüft und genehmigt.

Auch hier die Frage, wo ist das Problem?
Wenn hier wirklich ein Wille da ist, kann man so einen Antrag auch zügig
durch die Instanzen bringen, aus Marketing Sicht könnte man auch hier Image-Werbung für die Verantwortlichen im Rathaus ableiten, aber auch diese Möglichkeit ist durch die Aussage von Frau Mönnigmann-Steinbeck „Aber das dauert halt seine Zeit……“ wirkungslos verpufft.
Hier wird deutlich, dass intern im Rathaus, die Fachdienste nicht an einem
Stang ziehen. Wie soll dies denn unter Beteiligung Dritter erfolgen?
Diese Vermutung wird durch die Aussage unseres Bürgermeisters bestärkt:
„…….erst war ich auf der Seite der Vereine, dann kamen aber immer mehr Infos auf den Tisch“.

Wirklich irritiert hat uns allerding die Aussage:
Ich bin der Meinung, dass bei einzelnen Turnieren, eine Bewirtung zulässig
ist. LZ Cup ? A-Jugend Bundesligaturnier? Stadtwerke Cup?
Aber nicht bei den Handballspielen? Wie konsequent ist das denn?

Fast man dieses Verwirrspiel mit Untersagung, Sondergenehmigung, Aussagen der Fachleute, Zusage des Bürgermeisters und erneutes Verbot zusammen, kann man nur an die verantwortlichen Stellen appellieren, mit Augenmaß und Bürgernähe intern Klarheit zu schaffen bevor man so ein durcheinander schafft.

Man hätte sich nichts vergeben wenn man:

  1. Die Sachlage zunächst mit den betroffenen Vereinen offen besprochen hätte
  2. Fachleute frühzeitig einbezogen hätte
  3. Eventuell übergeordnete Meinungen eingeholt hätte
  4. Übergangsregelungen besprochen hätte
  5. Eine Nutzungsänderung schnell und unbürokratisch durchgezogen hätte

Nun werden Fakten geschaffen, die eine monatelange Saisonplanung in kürzester Zeit über den Haufen werfen.

Herr Dr. Thomas, Sie und Herr Kramer haben einen Pakt des Sports
unterschrieben, da ist von offener Kommunikation, zukunftsweisender
Entwicklung, Einsatzbereitschaft und Miteinander die Rede, auch wenn der
Pakt 2020 ausläuft, fühlen Sie sich schon jetzt nicht mehr an Ihre Zusagen gebunden?

Sowohl die 1. und 2. Damen als auch die 1. und 2. Herrenmannschaft machen sportlich zur Zeit viel Freude. Im Verein geben viele ehrenamtliche Mitarbeiter ihr Bestes, leisten viele Stunden um den Sport auf dem Niveau zu ermöglichen und auszubauen. Ganz ohne finanzielle Mittel gibt es jedoch auch hier Grenzen.
Handball Bad Salzuflen wird im Kreis und mittlerweile auch Überregional als erfolgreich wahrgenommen.

Durch kurzfristige, nicht nachvollziehbarer Aktionen wie dieser wird das
Ehrenamt mit Füßen getreten, die Entwicklung des Vereins ins Stocken
gebracht und somit die Perspektive für Kinder und Jugendliche zukünftig in Bad Salzuflen Handball zu spielen deutlich reduziert.

Wir laden Frau Mönnigmann-Steinbeck, Frau Wandke, Herrn Dormann, Herrn Bergmann, Herrn Reinhardt und natürlich unseren Bürgermeister gerne ein am Wochenende bei einer „dreifach“ Veranstaltung (3. Herren, 2. Herren, 1. Herren) sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen.

Wir geben die Hoffnung nicht auf:

Wir brauchen daher eine kurzfristige Lösung!